Beschreibung der Laierhöhle | ||||||
Höhleneinstieg Über einen schmalen, senkrechten Schacht gelangt man an eine Verzweigung in einer Tiefe von 5m. Nach rechts führt eine Druckröhre in die Tiefe. Auf der linken Seite öffnet sich die Donnerstagskluft, welche eine Breite von 4m aufweist und sich auf eine Länge von ca. 20m in westlicher Richtung erstreckt. Der tiefste Punkt der Kluft liegt bei -27m. Ein kleiner Schacht führt noch 5m in die Tiefe, endet jedoch in Lehm-/Felssedimenten. In südlicher Richtung zweigt ein 1,60m breiter Gang ab. Durch diesen gelangt man in die Pyramidenhalle (s.o.), eine Halle welche L-förmig angelegt, in südliche sowie in westliche Richtung führt. Die Räumlichkeit hat hierbei eine Ausdehnung von jeweils 14m. Der Lehmboden ist übersäht von vielen kleinen Erdpyramiden und steigt in südlicher Richtung um 30 Grad an. Die Pyramidenhalle ist bis zu 12m hoch. | ||||||
Wagrainhalle Zurück in der Donnerstagskluft zweigt am östlichen Ende die Schleuse ab. Durch den 6m tiefen, engen, schachtähnlichen Abstieg gelangt man in die Wagrainhalle. Sie bildet eine Verlängerung der Donnerstagskluft und hat eine Länge von 20m und eine Breite von durchschnittlich 6m. Ihre höchste Höhe ist noch nicht konkret ermittelt, dürfte jedoch bei etwa 20m liegen. Der tiefste Punkt der Halle liegt bei -30m. Hier befindet sich der Zugang zum Wilden Westen. Im östlichen Teil der Halle ist der Boden bedeckt durch größere Sinterbrocken, welche vermutlich in vielen vergangenen Jahren durch verschiedene oberirdische Bauarbeiten abgebrochen sind. | ||||||
Nordwestpassage Von der Wagrainhalle führt in westlicher Richtung ein Gang, welcher ca. 2m hoch und 3m breit ist, die Nord-West-Passage. Nach ca. 18m knickt der Gang in nördlicher Richtung ab und führt nochmals 12m bis zum Berggeist. Der tiefste Punkt der Nord-West-Passage liegt bei -27m. Am Ende der Nord-West-Passage knickt der Gangverlauf nach Westen, um 110 Grad ab. Nordöstlich schließt eine mit 36,5 Grad ansteigende Kammer beim Berggeist an, welche eine Breite von 4m und eine Länge von 6m hat. In dieser Kammer gibt es sehr schönen Stalagmiten und Ansätze von Sinterfahnen. Amphitheater Wenige Meter weiter in westlicher Richtung öffnet sich nun das Amphitheater. Hierbei handelt es sich um den größten Raum der Höhle. Das Amphitheater hat eine Länge von 42m und eine größte Breite von 20m. Der Boden fällt zum Mittelpunkt der Halle kreisrund ab, da sich dort ein Einbruchstrichter gebildet hat. Aufgrund dieser Bodenform entstand der Name. An dieser Stelle hat die Halle eine Höhe von 7,80m und wir befinden uns in einer Tiefe von -28m. Am nördlichen Teil des Amphitheaters führt ein Schacht mit einer Neigung von -70 Grad 25m weiter in die Tiefe, welcher über schräge Lehmhalden mit mehreren Absätzen in den Kahlensteiner Gang einmündet. | ||||||
Kahlensteiner Gang Der Kahlensteiner Gang hat ein rundes Profil mit einer Breite von 4m und einer Höhe von 5m. Der Gang hat eine Länge von 35m und führt direkt unter den Trichter des Amphitheaters. Gegen Ende knickt der Gang um 90 Grad in nördlicher Richtung ab, wird sehr nieder und endet unschlufbar in einer Felsspalte. An dieser Stelle befindet sich der tiefste Punkt dieses Höhlenbereiches mit -52m. Im hinteren Teil vom Kahlensteiner Gang führt ein 5m hoher Schlot in die Volle Suhle. Eine Lehmhalle, welche direkt unterhalb des Einbruchtrichters des Amphitheaters liegt und sicherlich auch in Verbindung steht. Die Volle Suhle hat eine Höhe von 5m und eine Dimension von 4m auf 6m. Am Boden liegt dicker, zäher rotbrauner Höhlenlehm so dass jeder Schritt zu einer Tortur wird und sich jeder Stiefel in kürzester Zeit zu einem Plateauschuh entwickelt. | ||||||
Lehmgang Mit einer derzeitig vermessenen Gesamtlänge von 186m ist der Lehmgang, mit Verbruchhalle und den kleineren Seitengängen einer der interessantesten, aber auch lehmigsten Bereiche in der oberen Höhlen-Etage der Laierhöhle. Vom Amphitheater zweigt in süd-westlicher Richtung der Lehmgang ab. Auffallend sind gleich am Beginn wieder die unzähligen Bruchstücke vom Plattenkalk. Der Gang öffnet sich in einem Profil von 2,50m Breite und 1,80m Höhe. | ||||||
Nach ca. 5m steigt man über einige Versturzblöcke und gelangt 3m
tiefer in eine Raumerweiterung mit einer Breite bis zu 9m und einer
größten Höhe von 6,20m. Hier befindet man sich "Beim Wächter", benannt
nach einem 40cm hohen Stalagmit, der erhöht in einer kleinen Wandnische
steht. Der Höhlenboden verläuft trichterförmig zur Raummitte und besteht
hier zum größten Teil aus rotbraunem, feinkörnigen Lehmablagerungen.
An der süd-östlichen Wandseite sind alte Sinterränder zu erkennen,
die auf den Wasserspiegel eines ehemaligen Sees schließen lassen. Diese
durch Lehm eingefärbten Sinterränder befinden sich jedoch bereits wieder
in der Auflösungsphase. Im unteren Bereich dieser Wand erweitert sich
die Räumlichkeit um ca. 7m. Jedoch ist dieser Teil bis auf einen
breitflächigen Zwischenraum von ca. 10 - 15cm komplett mit Lehmsedimenten
aufgefüllt. An der nördlichen Wand ist großflächig eine Felsplatte
abgebrochen, und bildet hochkant eine halbhohe Raumteilung. An
verschiedenen Wandbereichen des Lehmganges kann man die
Plattenkalkschichten mit einer durchschnittlichen Mächtigkeit von 60cm
weiterverfolgen. Einzelne Kalkplatten, die aus den Wandschichten
herausgebrochen sind, haben sich in diesen Bereichen am Boden des
Lehmgangs abgelagert. An der hinteren Stelle der Kammer gelangt man in einen schräg abwärts führenden Gang. Er ist am tiefsten Punkt durch Lehm und Versturz verplombt. Eine Vermessung dieses Ganges wurde im Dezember 1998 durchgeführt. Dem Lehmgang in südlicher Richtung weiter folgend, steigt der Höhlenboden stark an und der Gang ist hier für einige Meter nur noch zwischen 90 - 140cm hoch. Am Ende dieses Teilstücks fällt der Boden wieder ab und man gelangt zum "Törle", einer kleinen Naturbrücke mit einem freien Querschnitt von ca. 1m. Auf der rechten Seite hat das "Törle" Verbindung zur Höhlenwand, während auf der linken Seite nur eine dünne Säule eine sehr labile Stütze gibt. | ||||||
Nach diesem "Törle" kann man wieder bequem aufrecht gehen. Der
Lehmgang wird nun bis zu 6,30m breit und hat eine Höhe von 3,60m. Der
Boden ist weiterhin lehmig und mit größeren Versturzblöcken bedeckt. Der
Querschnitt dieses Gangteils hat einen rundlichen Charakter und die Decke
bzw. Gangwände zeigen größere Auskolkungen. Dieses kurze Gangstück ähnelt
im Profil der Nord-West-Passage. Auf einem großen Versturzblock, welcher
von der Höhlendecke abgebochen ist, befindet sich eine ca. 2cm dicke
Lehmschicht. An einigen Stellen haben sich hier durch Tropfwasser
prächtige Lehmdrusen gebildet, mit strahlenförmig ausgebildeten
Lehmnadeln. | ||||||
Nach insgesamt 25m öffnet sich der Gang und auf der linken Seite
schließt die Verbruchhalle an. Es handelt sich um einen Raum (ca. 15m x 17m)
dessen Mitte mit gewaltigen Versturzblöcken gefüllt ist. Durch diesen
Versturz ist ein kleines Labyrinth enstanden und über die Blöcke kann man
bis zur Höhlendecke aufsteigen. Im östlichen Teil der Verbruchhalle
zweigen zwei kleinere Gangfortsetzungen ab, die jedoch stark mit Lehm
verfüllt sind. Eine Vermessung und genauere Untersuchung steht bisher noch
aus. Nach der Verbruchhalle knickt der Lehmgang in westlicher Richtung ab und führt noch 20m weiter zur Qual der Deutschen Einheit, einem nur durch einen lehmigen Schluf erreichbaren Raum. Der Raum, der an die Querkluft anschließt hat eine Grundfläche von 4m x 3m, die jedoch fast vollständig von einem riesigen Versturzblock eingenommen wird. Durch einen schmalen, L-förmigen Spalt zwischen Wand und Block geht es schlufend weiter, bis man nach einer weiteren Engstelle in eine ca. 5m x 3m große Halle gelangt. Es scheint, dass wir uns hier wieder in der westlichen Gangfortsetzung des Hauptganges befinden und somit durch Zufall eine Umgehung des verfüllten Hauptganges gefunden haben. Leider endet auch hier der Gang wieder mit Lehmverfüllung in einer kleinen Kammer. Ein Schlot, der sich am Ende der kleinen Halle sich ca. 4 - 5m in die Höhe zieht und durch Versturzmaterial geteilt wird wurde noch nicht genauer untersucht. Der Hallenboden besteht überwiegend aus Lehm und ist im Bereich des Schlotes mit Versturzmaterial bedeckt, der vereinzelt kleine Ansätze von Knöpfchensinter zeigt. Mit einer derzeitig vermessenen Gesamtlänge von 100m ist der Lehmgang, mit Verbruchhalle und den kleineren Seitengängen einer der interessantesten, aber auch lehmigsten Bereiche in der oberen Höhlen-Etage der Laierhöhle. Wilder Westen (Abk. WW) Der Zustieg in den WW erfolgt von der Wagrainhalle. Die Schlüsselstelle bildete lange Zeit der Brettschluf, eine Engstelle vor dem Einstiegsschacht, welche man nur über eine labile in den Schacht hängende Felsplatte rückwärts auf dem Bauch rutschend überwinden konnte. Am 03. Juli 1996 wurden bei einer bis weit nach Mitternacht dauernden Tour die neu entdeckten Schachtteile ausgebaut und der Obelixschacht und die Mitternachtshalle erstbefahren. Eine Vermessung der bis dahin bekannten Gänge und Schächte erbrachte eine Gesamtlänge von 135m. | ||||||
Erst am 12.07.97 gelang dann durch öffenen eines Versturzes die Entdeckung großräumiger Fortsetzungen in tiefere neue Teile des WW (Rutschbahn / Große Freiheit / Hohe Kluft / Rumpelkammer). Auf Grund der vielen nun folgenden Vermessungs- und Forschungstouren sowie auch aus sicherheitstechnischen Aspekten entschlossen wir uns den Hauptzustieg in die tiefer liegende Teile mit Leitern und Steighilfen auszubauen, sowie die Platte am Brettschluf zu entfernen. Im Januar 2001 wurden noch weitere Teile des neuen WW vermessen (Termitenbau/ Waschbecken / Gully / Kluft beim Casino / Brunnenschacht). Somit beträgt die derzeitige Gesamtganglänge des Wilden Westen 508m bei einer Tiefe von 73m. | ||||||
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Hindukusch (Abk. HK) Am 16.1.99 gelang es Rainer und Matthias im Wilden Westen am oberen Ende der Großen Freiheit nach kurzer Grabungsaktion einen weiteren Schacht, welcher durch große Versturzblöcke in die Tiefe führte, zu öffnen. Der Einstieg zu einem weiteren Höhlenteil dem so genannten "Hindukusch" war entdeckt. Bereits nach der ersten Erkundungstour war klar, dass auch hier wieder umfangreiche Sicherungs- und Ausbaumaßnahmen notwendig waren. Bei den ersten Arbeiten im engen Zustieg sind große Wandplatten in den Schacht gebrochen und versperrten so den Schachtzustieg in den Hindukusch. Erst am 26.02.2000 gelang es den sperrenden Block mit einem Greifzug herauszuziehen und am 06.03.2000 fand dann eine Erstbefahrung des neuen Höhlenteiles statt. Auch hier waren wieder umfangreiche Sicherungs- und Ausbaumaßnahmen notwendig da im Bereich "Wickel-Wackel" die Fortsetzung durch einen gefährlichen Versturz führt. | ||||||
Vermessung und Bearbeitung: In 19 Messtouren konnten im Hindukusch insgesamt rund 1000m Ganglänge vermessen werden. Die Horizontalerstreckung SW-NO beträgt derzeit 86m, die vertikale Differenz, ausgehend vom höchsten Punkt der Großen Freiheit, 76m. In einem verwirrenden System von Gängen und Schächten hielt dieser Höhlenteil mit -126m von 2006 bis 2011 Tiefenrekord auf der Schwäbischen Alb. Die aktuelle Gesamtganglänge beträgt 2432m |
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Wickel Wackel bis Dackelstrecke Ist man durch den Versturz des Wickel Wackel die ersten 12m abgestiegen, geht es NO ins Suddrai und zum Rundgang. SW gelangt man durch einen Schluf ins Treppenhaus, welches sich bis zum beginn des S-Schachts weitere 17m in die Tiefe windet. | ||||||
Nach einem Durchgang steht man unvermittelt im Eldorado. Einer geräumigen, schräg abfallenden Kluft, welche unter anderem durch einen natürlichen Wandquergang, den Laubengang, besticht. Vom Grund des Eldorado gelangt man N ins Verlies, sowie auch zum Grund des S-Schachts. S leitet ein Gang in die Klamm. Hier befindet sich im Bodenversturz der Zugang zum Albabstieg. Die horizontale Fortsetzung mündet alsbald in die Rhabdohalle. Hier ist ein gut erhaltenes Exemplar des gleichnamigen Seeigels zu finden (Rhabdocidaris sp.). Auch beim 25m langen Seitengang Cidaris stand bei der Namensgebung ein fossiler Seeigel Pate (Plegiocidaris coronata). Im Anschluss an die Rhabdohalle zwingt einen die Dackelstrecke noch kurz in die Knie, bevor man sich zwischen Tetris, 13.-Mai-Schacht und Tora Bora entscheiden muss. | ||||||
HK-Albabstieg Nach dem 14m Seilabstieg folgt man der schön auskorrodierten Kluft nordwärts. Der zunehmend steiler werdende Abstieg über Versturzboden führt nach 14m zu einer Gangteilung. Nach rechts gelangt man in eine 4m hohe Kluft, die sich nach 6m unbefahrbar verengt. Linker Hand betritt man durch ein Tor den Juwelierladen, welcher seinen Namen den reichlich vorhandenen Kalzitkristallen verdankt. Gleich nach Eintritt öffnet sich rechter Hand der Aufstieg zur Klampe. | ||||||
Südlich setzt eine geräumige, 6m lange Kluft an. Ihr Boden wird aus Versturz gebildet. Am tiefsten Punkt des Juwelierladens führt ein Seilabstieg weitere 7m in die Tiefe. Unten angekommen folgt man nun einem steil abfallenden Gang 10m in nördlicher Richtung, der nach weiteren 4m (NO) im Lehm versinkt. Hier ist mit -126m der tiefste Punkt der Laierhöhle erreicht. Der Weiterweg bleibt dem aus Tropfwasser gebildeten Rinnsal vorbehalten. Gegenüber (SW) schluft man leicht ansteigend in eine Kammer (Mausoleum), an deren Wand die Namensgebende, mumifizierte Fledermaus klebt. Einzelne Knochen, welche an anderen Wandpartien haften, zeigen an, dass es sich hierbei um eine Wasserstandsmarke handelt. HK-13.-Mai-Schacht Direkt im Anschluss an die Dackelstrecke, gleich nach der Abzweigung zum Tetris, öffnet sich der Abstieg in den 13.-Mai-Schacht. Die 15m tiefe Abseilstrecke bringt einen in den steil abfallenden, 3m breiten und bis zu 7m hohen Gang. Abkletternd verfolgt man den Gang bis er nach einem Knick in einem Lehmsee versinkt. Am 13.5.2002 wurde hier zum ersten mal in einer Höhle der Schwäbischen Alb ein Messpunkt in dreistelliger Tiefe gesetzt. Stattliche 122m befindet sich der Spiegel des Lehmsees unter Eingangsniveau. | ||||||
Tora Bora Während den Sicherungsarbeiten am 13.-Mai-Schacht konnte am 27.12.2001 die nach oben führende Spalte frei geräumt werden, welche nun als Pi Pa Pimperle den Zugang zum Tora Bora ermöglicht. Inzwischen erleichtert eine Strickleiter den Aufstieg. Es handelt sich hierbei um die engste Passage in den derzeitigen Hauptgängen der Laierhöhle. Über dem Pi Pa Pimperle befindet sich eine hohe, 10m lange kluftgebundene Halle. An der nördlichen Begrenzung steigt man auf in das einige Meter höher gelegene Tora Bora auf. Der große tunnelartige Gang zieht zunächst leicht ansteigend Südwestwärts. | ||||||
Unter einem Deckenschlot ("Hasenstall") wurde bei der Erstbefahrung ein Knochen gefunden, der dem eiszeitlichen Schneehasen zugeordnet wurde. Absteigend gelangt man zum tiefsten Punkt des Tora Bora (-85m). In dem gut 10m hohen Gang führen hier 2 Schlote weiter in die Höhe. In dem aus Versturz gebildeten Boden befindet sich der Zustieg zum Kuhflasch. Von hier führt der weiterhin sehr geräumige Gang über eine Kletterstelle mit anschließendem Schrägaufstieg in die 10m höher gelegene Endhalle. Die auffällig trockene Halle besitzt eine schön kolkartig ausgewaschene Decke, an welche der Bananenschlot anschließt. | ||||||
Kuhflasch und 3K In der Mitte des Tora Bora befindet sich an der tiefsten Stelle eine Öffnung im Bodenversturz, durch welche man 2m in eine Nische absteigt. Von hier aus führt eine (Strick-)Leiter weitere 3m abwärts zur nächst tieferen Ebene, welche die Eingangshalle zum eigentlichen Schacht gut zur Hälfte einnimmt. Ein lehmbedeckter, länglicher Versturzbrocken ragt einige Meter waagerecht in den oberen Schachtbereich. Zur Abseilstelle am Ende dieses Brockens muss am Seilgeländer traversiert werden. Während des folgenden 17m-Seilabstiegs orientiert sich der Schacht mit zunehmender Tiefe an der WSW-ONO gerichteten Hauptkluft des Bereichs. Ca. 5m über Grund kann nach ONO noch einige Meter in die hier unbefahrbar enge Kluft eingesehen werden. Der reichlich vorhandene Warzensinter zeugt von Luftzug. Der Schachtboden besteht aus Versturz. Ständig vom Abseilblock niedergehende Lehmgeschosse beeinträchtigen das Wohlbefinden deutlich. Der nahe liegende Vergleich mit Kuhfladen verlieh dem Schacht seinen Namen. | ||||||
Im Bodenversturz des Kuhflasch wurde in der Nacht zum 6.1.2005 der enge Zugang zum 3K-Schacht freigelegt. Kaum einen Mann tief abgestiegen steht man bereits an der Umsteigstelle. Hier zweigt ein Seilquergang NO zum Königsee ab. Abwärts gelangt man nach 13m auf den Grund des kluftorientierten Schachts. Am unteren Ende des nach SW abfallenden Schachtbodens gelangt man in einen Vorraum von welchem 3 Fortsetzungen (3K-Lehmsee, 3K-Schlot und Serail) abgehen. Geradeaus mündet ein Gang nach kurzem Abstieg in den Lehmsee, welcher mit -125mH den tiefsten Punkt dieses Höhlenteils darstellt. Der 8m lange Lehmsee birgt rechterhand zwei kleine Wasserschwinden. Zahlreiche Fossilien (Belemniten, Schwämme, Seeigelfragmente und Brachiopoden) zieren Wände und Decke in diesem Bereich. Vom Vorraum führt ein Schlot 12m in die Höhe. Daneben gelangt man durch einen kleinen Schlupf in einen 2m x 2m großen Raum, das Serail. | ||||||
Ein Schlot endet in 9m Höhe in Deckenversturz, über welchem der Königsee liegt. Nach S zweigt ein enger, lehmnasser Schluf ab, der mit nur wenigen Metern Überdeckung den 13.-Mai-Schacht unterquert. Nach NO folgt eine niedere Kammer mit anschließendem Endschluf. In der verstürzten südlichen Fortsetzung der Kammer befindet sich ein unvollständiges Fledermausskelett. Ein enger Durchschlupf mündet in den angrenzenden 9m-Schlot. Bei diesem 9m-Schlot, dem darüberliegenden Königssee, Tora Bora und Hasenstall handelt es sich eigentlich um einen 60m Schacht mit 2 Versturzebenen. Direkt damit vergleichbar ist der wenige Meter daneben liegende Schacht, welcher sich vom 3K-Schacht über Kuhflasch und Tora Bora bis in das Osternest bzw. Tanz in den Mai erstreckt. Die Forschung in diesen tiefen Bereichen des Hindukusch ist damit nahezu abgeschlossen. Die weitere Bearbeitung des Hindukusch wird sich in den nächsten Jahren hauptsächlich auf die bisher nur unzureichend befahrenen Schlote konzentrieren. Gleichzeitig stehen in den alten Teilen der Laierhöhle weitere große und tiefe Höhlenteile zur Vermessung und Dokumentation an. Die Frage, ob in der Laierforschung jemals Langeweile aufkommt, lässt sich also so bald nicht beantworten. | ||||||
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